Alpakas – Herdentiere aus dem Andenhochland

Alpakas sind kamelartige Paarhufer, deren Heimat das Hochland der peruanischen, chilenischen und bolivianischen Anden ist. Die sanftmütigen Herdentiere wurden vor mehr als 5.000 Jahren von den Inkas domestiziert und dienten in erster Linie als Fleisch- und Wolllieferant. Im Gegensatz zu den verwandten Lamas wurden Alpakas nicht als Lasttiere eingesetzt, sondern wurden vornehmlich wegen des dichten Fells gezüchtet. Zum gleichen Zweck wurde mit den dicht behaarten Vikunjas eine verwandte Art gehalten. Alpakawolle gehört heute neben Seide und Kaschmir zu den edelsten Naturfasern und in einigen Alpaka-Farmen in Europa werden die Andenbewohner seit einiger Zeit erfolgreich gezüchtet.

Artgerechte Haltung der Alpakas

Alpakas sind klassische Herdentiere, die in größeren Gruppen gehalten werden. Mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten sind sie auf die Anwesenheit von Artgenossen angewiesen. Die robusten, widerstandsfähigen Tiere sind in ihrer Heimat extremen Klimabedingungen ausgesetzt. In den südamerikanischen Anden schwanken die Temperaturen zwischen zweistelligen Plusgraden am Tag und Werten unterhalb des Gefrierpunktes in der Nacht. Aus diesem Grund passen sich Alpakas leicht an die Klimabedingungen in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Gras und Kräuter sind die Hauptnahrungsquelle der Tiere im Sommer. Bei der artgerechten Haltung und Zucht der Alpakas müssen große Weideflächen zur Verfügung stehen, auf denen sich die Andenbewohner frei bewegen können.

Alpakas: Herdentiere mit sanftmütigem Charakter

Alpakas sind sanftmütige Tiere, die im Gegensatz zu den artverwandten Lamas nicht dazu neigen, Menschen zu bespucken. Dieses Verhalten wird hin und wieder lediglich in Auseinandersetzungen mit Artgenossen beobachtet. Natürlich angeboren ist den Alpakas ihre Neugier. Aufmerksam registrieren sie jede Veränderung in ihrem Lebensumfeld. Besonders Kinder fühlen sich von den dicht behaarten Tieren mit den großen Augen und dem weichen Fell angezogen. In Gefahrensituationen zeigen sich die Tiere furchtlos. Wildernden Hunde oder Füchsen treten sie mit gesenktem Kopf entgegen und versuchen die Angreifer durch Drohgebärden zu vertreiben.

Fütterung der Andenbewohner

Alpaka-Zuchtbetriebe müssen sich auf die Ernährungsgewohnheiten der Andenbewohner einstellen und das Nahrungsangebot entsprechend abstimmen. Der Stoffwechsel der Tiere ist auf das karge Nahrungsangebot in den Bergregionen Südamerikas eingestellt. Neben frischem Gras im Frühling und Sommer darf auf die Zugabe von trockenem, nährstoffarmem Heu nicht verzichtet werden. Der Zugang zu frischem Wasser muss durchgängig gewährleistet sein. Darüber hinaus benötigen Alpakas ausreichend Mineralsalze zum Erhalt der Körperfunktionen. Sie werden den Tieren in der Regel in Form von Lecksteinen oder Pulverbeimischungen zum Futter zur Verfügung gestellt. Zur besseren Wärmeregulierung werden Alpakas in Europa im Sommer geschoren. Die wertvolle Wolle erzielt hohe Preise beim Verkauf und ist ein gefragter Rohstoff in der Textilindustrie.

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