Die Zucht von Alpacas

Das Alpaka (Lama pacos) ist ein Säugetier und gehört zur Klasse Mammalia. Das Alpaka ist ein Paarhufer (Ordnung Artiodactyla) und wird der  Familie der Camelidae zugeordnet. In der neuen Nomenklatur heißt die Art Vicugna pacos. Eine Theorie besagt, dass das Guanako (Lama guanicoe) die wilde Stammform der beiden domestizierten Neuweltkamele Lama und  Alpaka ist. Zwei Rassen werden zur Wollgewinnung eingesetzt. Sowohl die Suri-Alpakas als auch die Huacaya-Alpakas liefern hervorragende Alpaca-Wolle in bester Qualität. In alten Texten werden die Tiere auch mit den Namen Auchenia pacos oder Auchenia Paco bezeichnet. Diese interessante Kamelform der neuen Welt ist vor allem in den Höhen der südamerikanischen Anden verbreitet. Die Heimat der nützlichen Tiere ist in Argentinien, Bolivien, Chile, Peru und Ecuador.

Schon um 3500 v.Chr. gab es Hinweise auf domestizierte Alpacas in den Anden. Die Alpaca Zucht wird vom Menschen nicht in erster Linie betrieben, um Fleisch zum Verzehr zu erzeugen, sondern um Wolle zu liefern. Die Alpacas, die den Lamas im Verhalten sehr ähnlich sind, haben einen ausgesprochenen Herdentrieb. Alpacas werden 60-70 kg schwer und sind  mit <1m Stockmaß deutlich kleiner als Lamas. Für den Alpaca Züchter ist der Umgang mit diesen plüschtierhaft aussehenden Tieren nicht einfach, da sie sehr nervös und störrisch sind. Das Alpaca hat im Vergleich zum Lama eine besser ausgeprägte Bewollung. Die besten Wolltiere zeichnen sich dadurch  aus, dass auf dem Rücken und Flanken praktisch kein Deckhaar ist, sondern nur noch die feinere Unterwolle vorhanden ist

Gewinnung von Wolle durch Alpaca Zucht

Alpacaprodukte aus Wolle zählen nicht nur in Deutschland zu den absolutes Luxusprodukten. Zur wirtschaftlichen Alpaca Zucht mit Erzeugung der dichten, feinen, gleichmäßigen Wolle, die von den Alpaca Züchtern auch als Faser bezeichnet wird, braucht es sehr große Bestände und entsprechende Flächen an Weideland. Wenn der Züchter in der Lage ist, genügend Wolle in den verschiedenen gefragten Qualitäten zu liefern, kann die Alpaka Zucht sehr lukrativ sein. Der KiloPreis liegt zurzeit bei ca. 15,-€. Auf dem Weltmarkt sind die feinen Sorten Babyalpaca und SuperFine sehr gefragt. Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Alpaca-Wolle noch steigen wird und bei steigenden Preisen auch die etwas minderwertige Qualität noch gut zu vermarkten ist. Züchter in Australien und Peru versuchen durch neue Alpaka Züchtungen sowohl das Volumen der Wollproduktion als auch die Qualität der Produkte zu verbessern. In der Textil- und Modeindustrie sind die hochwertigen Wollfasern, die es in 22 natürlichen Farbtönen und zig Farbschattierungen gibt, sehr begehrt. Da der Alpakabestand nicht besonders groß ist, ist die Produktion der Alpaca-Wolle weltweit noch unbedeutend. Von deutschen Alpaca Züchtern produzierte Vliese haben auf dem Weltmarkt bisher keine Bedeutung, da die produzierten Mengen zu gering sind. In Deutschland muss man für ein Kilo Alpaka-Wolle 30 € bezahlen.

Einnahmequellen durch die Alpaca Zucht

In Fachkreisen unterscheidet man zwischen der Alpaca Wolle des Huacaya- und des Suri-Alpacas. Die dichte, bauschig-flockige Wolle des Huacaya ist weiter verbreitet als die Wolle des Suri-Alpaca. Diese Wollqualität neigt aber zum verfilzen. Die Wolle des Suri-Alpcas ist strähnig gelockt, wobei die die einzelnen Zapfenlöckchen durchgehend bis auf die Haut erkennbar sein müssen. Im Vergleich zur Huacaya-Wolle ist diese Wolle langfasrig und glänzend, lässt sich aber schwierig verarbeiten. Während die gekräuselte Wollpracht der teddyartigen Huacaya-Alpacas jedes Jahr geschoren wird, liefert das Suri-Alpaca nur alle zwei Jahre seine Wolle. Die Wolle des Huacaya-Alpacas wird möglichst in einem Stück abgeschoren, was dem Scherer hohe Geschicklichkeit abverlangt. Die Alpaca–Wolle muss in Kräuselung (Crimp), Glanz und Feinheit auf dem Markt mit den Wettbewerbern konkurrieren.

Ein Alpaca-Züchter in Deutschland verdient sein Geld in erster Linie nicht mit der Erzeugung von Wolle, sondern hauptsächlich mit dem Verkauf der gezüchteten Tiere. Alpacas gelten als gute Investition, da Zuchtstuten nicht unter 5000€ zu haben sind und ein Fohlen mit guter Statur und entsprechendem  Stammbaum auch einen guten Preis erzielt. Gute Zuchthengste sind eine lukrative Einnahmequelle für die Alpaca Zucht. Der bisher teuerste Alpaca-Zuchthengst wurde für 500.000$ versteigert. Eine weitere Erwerbsquelle der Alpaca Zucht ist die Möglichkeit gegen Gebühr Hengste zum Decken abzugeben. Pro Stute bekommt der Züchter bis zu 800€. Alpacas sind gutmütige und intelligente Tiere, die auch als Haustiere gehalten werden können. Die Tiere sind ungefährlich und liebenswert und setzen sich nur Angreifern zur Wehr. Aufgrund der guten Charaktereigenschaften dieser Tiere haben Tiertherapeuten die Alpacas für ihre therapeutischen Maßnahmen mit kranken und behinderten Patienten entdeckt.

Immer wieder stellt sich die Frage, ob Alpacas spucken? Normalerweise spucken Alpacas nur untereinander, um die Rangordnung untereinander klar zu stellen. Tiere die mit Menschen aufwachsen, neigen auch dazu Menschen anzuspucken.

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