Europa diskutiert über die Zukunft seiner Währung. Mit der Währung steht der Gedanke des Kontinents auf dem Spiel: Nie wieder Krieg. Die Verfehlungen einiger oder gar aller Länder dürfen diese Vision nicht gefährden. Daher gibt es den wenn auch umstrittenen EU Rettungsschirm.
Leider haben sich einige Länder nicht so verhalten, wie sie es den Verträgen gemäß hätten tun müssen. Ein Rettungspaket folgt daher dem Anderen, um die Gemeinschaft vor der Angriffen der „Märkte“, also der weltweit agierenden Spekulanten zu schützen.
Zur Eurorettung haben sich die noch zahlungsfähigen Länder der Union darauf geeinigt, einen Rettungsfond einzurichten. Diese Länder verfolgen indes unterschiedliche Absichten: In Frankreich herrscht Wahlkampf, so dass dortige Aussagen nicht immer den tatsächlichen Absichten entsprechen müssen. In Deutschland wiederum haben wir es mit einer mehr als brüchigen Koalition zu tun, die im Fall einer Neuwahl nicht die geringste Chance auf eine Wiederwahl hätte.
Da Deutschland und Frankreich den Motor der Union bilden und damit auch der verschiedenen Versuche, die Währung zu retten, versuchen alle Beteiligten derzeit, die Eurorettung möglichst abseits der öffentlichen Empörung über das Gebaren einiger Mitgliedsstaaten der gemeinschaftlichen Währung in Hinterzimmern auszuhandeln. Der Rettungsschirm nimmt ungeahnte Ausmaße an. Das Rettungspaket umfasst neuerdings bereits EUR 800 Mrd.
Es bleibt zu hoffen, dass Europa nicht hieran scheitert. Der Kontinent, der zum Glück keine Kriege mehr führt, sollte sich mehr denn je auf seine Einigkeit konzentrieren. Falls ein Rettungsfond für ein strauchelndes Mitglied notwendig sein sollte, sollten die anderen Staaten diesem Mitglied beistehen. Natürlich darf dies keine Einladung zu dauerhaftem Betrug sein, wie dies ein Mitglied seit einigen Jahren vorführt. Trotzdem ist die Rettung des Euro eine vordringliche Aufgabe der Politik.